Donnerstag, 9. August 2012

Ärsche bei Olympia

Mehr Frauen bei Olympia, generell Jipppie. Um die mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, genügt aber leider keine sportliche Höchstleistung oder eine Medaille, nein, die Sportlerinnen müssen  anscheinend hauptsächlich Arsch zeigen und dabei ein möglichst orgasmisches Gesicht machen.

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Den Vogel schießt das Männermagazin Stern ab. Auf deren Website werden die Sportlerinnen  gewürdigt in dem man(n) fragt: "wer ist die schönste Athletin?"  Bei  die-besten-bilder-der-olympischen-spiele sehe ich gepreizte Beine von Synchronschwimmerinnen, Busengrabscher ( Das Titelbild der Bilderserie ), Tattoos am Hintern der Beachvolleyballerinnen, deren Sporthöschen übrigens eine bestimmte Quadratzentimeter Größe nicht überschreiten darf  und immer wieder (Frauen -) Ärsche in allen Variationen und in Großaufnahme.

[Edit zur Höschengröße der Beachvolleyballerinnen: das ist nicht mehr so bikini-keine-pflicht-mehr- Allerdings darf man den Einfluss der Sponsoren nicht vergessen.]


WHAT THE FUCK ??!


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Beliebt sind auch Teilaufnahmen weiblicher Körper, vor allem der Turnerinnen und Läuferinnen. Von den Gewichtheberinnen sieht man nur ein Bild mit einem blondem, lustig fliegenden Zopf, die einzige annehmbare Weiblichkeit die dort ausgemacht werden konnte, oder akzeptabel war?  Der  Artikel über Gewichtheberinnen auf Spiegel sport beginnt zum Beispiel so:

"Sie gehört zu den hübschesten Sportlerinnen im deutschen Olympia-Team - und zu den stärksten. Julia Rohde ist gerade einmal 1,55 Meter groß, knapp 53 Kilogramm schwer und kann fast 200 Kilogramm in die Höhe wuchten. Die 23-Jährige ist eine von zwei deutschen Gewichtheberinnen, die in London am Start sind. Vor allem aber ist sie die wohl attraktivste Vertreterin ihrer Sportart und damit ein Gegenentwurf zu ihren oft maskulin wirkenden Kolleginnen."

Was daran alles scheiße ist, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Gut zusammengefasst hat das die Sprachwissenschaftlerin Luise Pusch auf fembio.


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Weiter geht es mit der Bilderschau. Bei einem Judokampf wurde am Trikot derart gezerrt,  dass eine Brust zum Vorschein kam *knipps*. Das konnte sich der Fotograf natürlich nicht entgehen lassen. Die bunten Zöpfe der Tennisspielerin Wiliams, die Ärsche der Beachvollyballspielerinnen oder ein Busenblitzer. *knipps* Deprimierend und ärgerlich zugleich, das Frauen wieder nur über ihr Äußeres wahrgenommen werden. Die Männer dürfen grimassieren, schwitzen und das machen worum es geht-  HOCHLEISTUNGSSPORT, wir sind nur Fleisch zum begaffen. Was ne sexistische Kack-Veranstaltung. Das die deutschen Sportler bei der Eröffnung in pink und babyblau aufgelaufen sind, vervollkommnt das Bild.

Links
Sexismus in der Olympia-Werbung zusammen getragen vom bitchmagazine
Athletinnen nur mit geringem Testosteron-Spiegel zu gelassen? nytimes
Beitrag "Lasst die Spiele beginnen" auf  maedchenmannschaft


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